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Ausbildung Pflegefachfrau*mann

Die Sonne geht auf, die Vögel zwitschern. Du bist schon im Einsatz, misst Blutdruck und Puls. Dein Job: Pflege und Begleitung von Menschen in Gesundheit und Krankheit von der Wiege bis zum Lebensende. Kurz gesagt: sinnvoll, vielfältig, eigenverantwortlich.

Eine junge Frau scheint mit skizzierten Gegenständen aus dem medizinischen Bereich zu jonglieren. Es handelt sich dabei um Medikamente in Tablettenform, ein Herz mit Herzlinie, ein Fieberthermometer, eine Glühlampe mit Herz-Icon, einen Rollstuhl sowie einen Notfallkoffer.

Krankenpfleger? Altenpfleger? Pflegefachkraft? Viele Begriffe für einen Beruf – wir klären dich auf!

Du interessierst dich für eine Zukunft in der Pflege? Dann hast du verschiedene Möglichkeiten, deinen Weg zu finden und eine Ausbildung zu absolvieren, in der du hilfsbedürftige Menschen unterstützt.

Pflegeberufe befassen sich im Allgemeinen mit körperlich oder psychisch erkrankten, gesundheitssuchenden Menschen. Du begleitest sie in verschiedenen Umgebungen z.B. zu Hause, in einem Krankenhaus, in Langzeiteinrichtungen oder in der Behindertenversorgung. Es gibt viele unterschiedliche Ausbildungsberufe in der Pflege:

  • Pflegefachfrau*mann
  • Pflegefachassistenz
  • Betreuungsassistent*in
  • Heilerziehungspfleger*in

Der Beruf Pflegefachfrau*mann ist in dieser Aufzählung der einzige Job mit Vorbehaltsaufgaben, dass bedeutet du erlernst innerhalb der Ausbildung Fertigkeiten und Tätigkeiten, die ausschließlich für Personen mit diesem Berufsabschluss vorbehalten sind. Das neue Pflegeberufegesetz hat dadurch einen Handlungsspielraum geschaffen, in der Pflegefachkräfte eigenständig Entscheidungen treffen dürfen, die unabhängig von einer ärztlichen Entscheidung sein können.

Das bringst du mit

Im Team läufst du zur Höchstform auf und du bist bereit einen verantwortungsvollen Beruf zu erlernen, bei dem du eigeninitiativ Entscheidungen treffen wirst. Der Kontakt zu pflegebedürftigen Menschen bereitet dir Freude und Empathie und Freundlichkeit zeichnen dich aus. In jedem Fall solltest du erste Erfahrungen durch ein Praktikum sammeln, um in den Berufsalltag einer*s Pflegefachfrau*mannes kennenzulernen, um dir ganz sicher zu sein, dass du diesen Job machen möchtest. Vorausgesetzt wird zudem mindestens die Fachoberschulreife/der mittlere Schulabschluss.

Deine Ausbildung

Die Ausbildung zur*m Pflegefachfrau/mann dauert insgesamt 3 Jahre und gliedert sich in 2.100 Stunden Theorie und 2.500 Stunden Praxis. In deinen praktischen Ausbildungsphasen wirst du von qualifizierten Praxisanleitern begleitet. Am Ende der Ausbildung erhälst du nach erfolgreicher Absolvierung des Staatsexamens die Berufsbezeichnung: Pflegefachfrau/Pflegefachmann. Innerhalb der Ausbildung erwarten dich praktische Pflichteinsätze in verschiedensten Arbeitsumgebungen, z.B.: in der Akutpflege, Langzeitpflege, ambulanten, pädiatrischen oder psychiatrischen Pflege. Grundsätzlich besteht in all diesen Bereich die Möglichkeit der Vertiefung.

Die Ausbildungszeiten variieren je nach Theorie- oder Praxisblock. In der Theorie, besuchst du die Schule i.d.R. von 8:00 Uhr bis 16:00 Uhr. In der Praxis arbeitest du zunächst im 2-Schichtsystem, im Früh-, oder Zwischen- bzw. Spätdienst und ab dem 4. Ausbildungssemester im 3-Schichtsystem inkl. des Nachtdienstes. Die Patient*innen müssen zu jeder Zeit versorgt werden können, daher ist es notwendig, täglich 24 Stunden Pflegekräfte im Dienst zu haben.

1. und 2. Ausbildungsdrittel

Theorie: In der ersten Zeit deiner Ausbildung werden die Grundlagen der Pflege geschaffen, du lernst bereits von Anfang an die ganzheitliche Versorgung deiner Patient*innen in ihren verschiedenen Lebensphasen. Außerdem werden die unterschiedlichen Umgebungen (Akutpflege, ambulante Pflege, Langzeitpflege usw.) erläutert, wobei der Grad der Komplexität im Verlauf der Ausbildung immer mehr zunimmt. Du lernst unter anderem zu pflegende Menschen in der Bewegung und Selbstversorgung zu unterstützen und reflektierst deine ersten Erfahrungen aus der Praxis. Später lernst du in Akutsituationen sicher zu handeln und wie du Menschen in kritischen Lebenssituationen oder in ihrer letzten Lebensphase professionell begleitest.

Praxis: Am Anfang der Ausbildung steht dein Orientierungseinsatz für ungefähr 10 Wochen. Hier kannst du für einen längeren Zeitraum deine ersten praktischen Schritte machen, nachdem du die ersten theoretischen Wochen in der Schule erfolgreich absolviert hast. Später nach einem weiteren theoretischen Block gehst du in einen Pflichteinsatz in einem neuen Bereich. Warst du zum Beispiel im Orientierungseinsatz in der Akutpflege, also in einem Krankenhaus, könnte dein 2. Einsatz in einer Langzeitpflegeeinrichtung sein. Dieser Pflichteinsatz dauert ebenfalls ca. 10 Wochen, der Einsatz im Bereich Pädiatrie (Kinderkrankenpflege) wird nochmal gesondert mit zusätzlich 60-120 Stunden durchgeführt.

3. Ausbildungsdrittel

Theorie: Im letzten Ausbildungsjahr wächst der Grad der Pflegebedürftigkeit weiter und du kannst nun Menschen in der Lebensgestaltung mit Ihren Erkrankungen/Defiziten unterstützen. Außerdem erlernst du den Umgang mit Kindern und Jugendlichen in Pflegesituationen sowie Menschen mit psychischen Gesundheitsproblemen zu unterstützen.
Deine Verantwortungsübernahme sowie die Anzahl der beteiligten Personen steigen weiter an, das heißt du lernst zum Beispiel auch, wie du dich bei einem Massenunfall zu verhalten hast.

Praxis: Du hast bereits viele Erfahrungen gesammelt und ein weiterer Pflichteinsatz erwartet dich: insgesamt 120 Stunden, also rund 3 Wochen Psychiatrie und weitere 12 Wochen bei deinem Ausbildungsträger schließen nun allmählich deine Ausbildung ab und bereiten dich auf dein Staatsexamen vor.

Deine Vergütung

Während der Ausbildung erhältst du monatlich bis zu 1.580 € brutto je nach Lehrjahr und Region. Das Einstiegsgehalt als examinierte*r Pflegefachfrau*mann liegt ungefähr bei 3.400 € pro Monat je nach Region. Nachtschichten, Sonn- und Feiertage werden in der Regel zusätzlich vergütet. Nach einigen Jahren Berufserfahrung steigert sich dein Gehalt. So kannst du nach drei Jahren bereits knapp 3.650 € brutto monatlich verdienen. Falls du dich nach deiner Ausbildung für ein Studium oder eine Weiterbildung entscheidest, kannst du deinem Abschluss entsprechend noch mehr verdienen.

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Deine Aufgaben im Berufsleben

Seit dem 1.1.2020 wurden durch das Pflegeberufegesetz erstmals drei Vorbehaltsaufgaben für Pflegefachkräfte festgelegt:

  • Pflegebedarf feststellen
  • Pflegeprozess gestalten und steuern
  • Qualität der Pflege evaluieren und sichern

Zu deinen Aufgaben gehört es, für jede*n Patient*in einen individuellen Pflegebedarf zu erkennen und die Unterstützungsmöglichkeiten anzubieten. Du setzt Ziele mit deinen Patient*innen und wählst die richtige Pflegemaßnahme aus, um diese Gesundheitsziele zu erreichen. Du führst die Maßnahmen durch und zeichnest Erfolge oder auch Misserfolge auf und leitest daraus ab, wie der Pflegeprozess zu gestalten ist. Du organisierst, steuerst und analysierst den Pflegeprozess.

Darüber hinaus kannst du gesundheitsfördernde Behandlungen und Rehabilitation für deine Patient*innen anbieten. Du hilfst damit die Lebensqualität der zu pflegenden Person zu fördern und gibst die Fertigkeiten weiter, wie sie selbstständig mit Ihren Erkrankungen im Alltag umgehen können. Du bist auch eine wichtige Vertrauensperson, nicht nur für deine Patient*innen sondern auch für deren Angehörige/ Zugehörige. Viele machen sich Sorgen oder haben Fragen – hier stehst du als Ansprechpartner mit Rat und Tat zu Seite.

Du bist ein richtiges Allround-Talent!

Du hast einen Rund-Um-Blick, denn du behältst stets den Überblick und kannst damit sicherstellen, dass all deine Patient*innen richtig und allumfassend umsorgt sind. Pflegende arbeiten in unterschiedlichsten Umgebungen und in allen Altersgruppen. In der generalistischen Ausbildung lernst du, Menschen in allen Lebensphasen und in allen Institutionen (zum Beispiel Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen etc.) pflegerisch zu behandeln. Sei offen für Veränderungen, denn kein Tag ist wie der Andere. Du begleitest hilfsbedürftige Menschen vom Lebensanfang bis zum Lebensende. Vom Neugeborenen bis zum Altbetagten – jeder Mensch könnte irgendwann auf deine Hilfe angewiesen sein.

Dein Weg nach der Ausbildung

Du hast nun einen recht guten Überblick über den Beruf erhalten. Falls du dir eine Zukunft in diesem Job vorstellen kannst, steht die eine berufliche Laufbahn bevor, die sicher nicht immer einfach ist. Du brauchst oftmals starke Nerven und triffst wichtige Entscheidungen. Du kannst dir aber auch sicher sein, dass du an jedem einzelnen Tag Menschen hilfst und ihr Leben bereicherst. Im Anschluss der Ausbildung hast du sehr hohe Übernahmechancen und findest garantiert einen Job. Mach Karriere in ganz unterschiedlichen Einsatzbereichen wie z.B. im OP, in der Rettungsstelle oder auf einer Intensivstation. Du arbeitest oftmals in Teams mit zuverlässigen und hilfsbereiten Kollegen. Jeder kleine Erfolg, den du in einem Pflegeprozess erzielst, kann dazu führen, dass ein Mensch wieder gesund wird. Du tust Gutes. Jeden Tag.

Das neue Pflegeberufegesetz

2020 – Die neue Ausbildung tritt in Kraft. Die meisten Unternehmen und Schulen starten ab dem 1.4. bzw. ab dem 1.10. mit der neuen, generalistischen Ausbildung zur Pflegefachfrau/zum Pflegefachmann. Doch was genau bedeutet das bzw. was ändert sich?
Keine Sorge – das Rad wurde nicht neu erfunden, aber einige wichtige Änderungen, vor allem Vorteile gibt es schon.

Die neuen Regelungen im Wesentlichen:

  • Die bisher getrennten Berufe Altenpfleger*in, Kinderkrankenpfleger*in und Gesundheits- und Krankenpfleger*in sind zusammengeführt.
  • Vorbehaltene Tätigkeiten sind erstmals gesetzlich geregelt und festgesetzt.
  • Die erlangte Berufsqualifikation ist in allen EU-Mitgliedstaaten anerkannt.
  • Vorausgesetzt wird der mittlere Schulabschluss oder die Berufsbildungsreife plus eine 1-jährige Ausbildung in der Krankenpflegehilfe.
  • Die Ausbildung erhält mehr Praxisbezug.
  • In den ersten zwei Jahren ist die Ausbildung für alle gleich. Für das letzte Jahr haben Auszubildende die Möglichkeit, die generalistische Ausbildung fortzusetzen oder sich zu spezialisieren.
  • Im Anschluss dieser Pflegeausbildung kannst du ein Pflegestudium absolvieren.

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