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Oberstes Ziel: Amputationen vermeiden

Aufgrund des über Jahre erhöhten Blutzuckerspiegels kann es zu Schädigungen der sensorischen Nerven (Polyneuropathie) und Gefäße der Beine und Füße kommen. Im Zuge dieser Veränderungen sind Verletzungen der Fußsohlen oder Druckstellen meist schmerzlos und werden von den Betroffenen zunächst oft nicht bemerkt. Die Behandlung erfolgt daher häufig zu spät oder gar nicht. In anderen Fällen kommt es infolge arterieller Durchblutungsstörungen zum Absterben ganzer Gewebebezirke. Die Folge beider Veränderungen, die häufig auch in Kombination auftreten, sind bis zu 40.000 Amputationen jährlich in Deutschland.

Oberstes Ziel aller Maßnahmen im Martin Luther Krankenhaus ist es, Amputationen zu vermeiden. Sollte eine Amputation unumgänglich sein, wird versucht diese auf Teile des Fußes zu beschränken und das Gewebe zum Abheilen zu bringen, um die sichere Gehfähigkeit der Patient*innen zu erhalten.

Interdisziplinäres Team

Das diabetische Fußzentrum wird interdisziplinär von der Klinik für Innere Medizin, der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, der Klinik für Plastische, Ästhetische und Handchirurgie, der Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin und der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie betreut. In einem zwischen den behandelnden Bereichen abgestimmten Konzept (interdisziplinäre Fußvisite) erfolgt die Behandlung des diabetischen Fußsyndroms sowohl medikamentös und lokaltherapeutisch als auch bedarfsweise minimal-interventionell radiologisch oder durch eine spezifische Gefäßchirurgie bis zum Unterschenkel. Im Rahmen der regelmäßig stattfindenden Fußvisite werden die Patient*innen persönlich beraten.

Diabetesberater*innen geben Tipps zur richtigen Ernährung bei Diabetes und helfen bei allen Fragen rund um die Insulingabe und den Alltag mit Diabetes. Speziell ausgebildete Wundexpert*innen sorgen für eine professionelle Wundbehandlung nach modernsten Standards. Aufgrund langjähriger Erfahrung und hoher Kompetenz bei der Behandlung von problematischen Wunden ist das Martin Luther Krankenhaus als Ausbildungseinrichtung für Wundexpert*innen (ICW) zertifiziert.

Ziel ist es, den Patient*innen die Geh- und Stehfähigkeit dauerhaft zu erhalten. Zusätzlich wird eine ambulante Fußsprechstunde zur Nachsorge als auch zur allgemeinen Begutachtung (Zweitmeinung) angeboten.

Forschung

Die Klinik für Innere Medizin führt langfristige Studien zur Verbesserung der Behandlung von Spätkomplikationen bei Diabetes mellitus durch. Im Rahmen dieser Studien haben Patient*innen die Möglichkeit, modernste Therapieverfahren kennenzulernen.

Unsere Leistungen

Behandlung von Folgeerkrankungen des Diabetes

Die Behandlung des diabetischen Fußsyndroms erfolgt im Diabetischen Fußzentrum in enger interdisziplinärer Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Fachrichtungen des Martin Luther Krankenhauses sowie mit niedergelassenen Kolleg*innen und diabetologischen Schwerpunktpraxen.

Intern:

  • Diabetolog*innen für die Begleitung der Patient*innen durch den Behandlungsprozess (Stoffwechseleinstellung des Diabetes mellitus sowie Behandlung von häufig vorhandenen internistischen Begleiterkrankungen)
  • Interventionelle Radiolog*innen für die duplex-sonographische und angiographische Gefäßdarstellung und die Durchführung von Gefäßinterventionen (Ballondilatation von Gefäßstenosen mit Implantation beschichteter Stents)
  • Gefäßchirurg*innen für gefäßchirurgische Eingriffe an Becken, Oberschenkel, Unterschenkel- und Fußarterien
  • Plastische Chirurg*innen für rekonstruktive plastisch-chirurgische Eingriffe an den Füßen, z. B. mit Lappenplastiken
  • Traumatolog*innen bei orthopädischen Problemen aufgrund von primären sowie sekundären (in Folge des diabetischen Fußsyndroms auftretenden) Fußfehlstellungen, wie beispielsweise dem Charcot-Fuß
  • Professionelles Wundmanagement für eine intensive lokale Therapie von Fußwunden als Folgeerkrankung des Diabetes
  • Diabetesberater*innen für Beratung zu Ernährung, Insulingabe, langfristige Einstellung des Stoffwechsel

Extern:

  • Podolog*in für eine sachgerechte medizinische Fußpflege
  • Orthopädieschuhmacher*in für eine Optimierung der Schuhversorgung
  • Orthopädietechniker*in für eine eventuell erforderliche Versorgung mit Entlastungsorthesen und Prothesen

Bei speziellen angiologischen Problemen besteht eine enge Kooperation mit dem interdisziplinären zertifizierten Gefäßzentrum Berlin-Brandenburg im Evangelischen Krankenhaus Hubertus und dem Evangelischen Waldkrankenhaus Spandau.

Für die Diagnostik sowie schonende minimalinvasive Behandlungsmethoden stehen modernste bildgebende Verfahren zur Verfügung:

  • farbkodierte Duplex-Sonografie
  • Angiografie 
  • DSA (digitale Subtraktionsangiografie)
  • PTA (Ballondilatation) mit Stentimplantation
  • MR-Angiografie

Alle modernen operativen und interventionellen Verfahren der Gefäßrevaskularisation werden im Martin Luther Krankenhaus durchgeführt. Die chirurgischen Kliniken bieten alle Varianten der modernen Fußchirurgie sowie der plastischen Chirurgie an.

Häufig gestellte Fragen

In diesem Fall ist dringend eine weiterführende Diagnostik erforderlich, um das Ausmaß zu überprüfen. Hierzu können Sie sich in unserer Fußambulanz vorstellen. Wir werden eine Basisuntersuchung durchführen und Sie dann beraten.

Nach der stationären Aufnahme wird der Schwerpunkt neben der lokalen Wundbehandlung auf die Ursachendiagnostik gelegt. So werden wir die Durchblutung (arterielle Verschlusskrankheit) und das Ausmaß der Nervenschädigung (Neuropathie) überprüfen und die notwendige Therapie nach einer interdisziplinären Fallbesprechung einleiten.

Ist die Ursache für die Wunde am Fuß eine Schädigung der Nerven, liegt der Schwerpunkt der Behandlung auf der Wundbehandlung und auf der konsequenten Druckentlastung.

Ist die Ursache eine Durchblutungsstörung, werden Behandlungsmaßnahmen zur Verbesserung der Durchblutung eingeleitet. Wir verfügen im Diabetischen Fußzentrum über alle Möglichkeiten, Gefäßverengungen im Rahmen einer radiologischen Untersuchung minimalinvasiv mit Hilfe einer Ballondilatation/Stenteinlage wieder zu erweitern. Alle notwendigen gefäßchirurgischen Maßnahmen können ebenfalls durchgeführt werden.

Unabhängig von der Ursache der Fußläsionen erfolgt eine Überprüfung und gegebenenfalls Verbesserung der Stoffwechseleinstellung.

In Diabetesschulungen beraten wir Sie zur Prophylaxe und Früherkennung von erneuten Wunden.

Bei einer Entzündung der Wunden oder bei nicht voranschreitender Wundheilung ist ein stationärer Aufenthalt sinnvoll, da eine Behandlung der Ursachen erforderlich ist.

In unserem Auftrag wird die Schuhversorgung von Orthopädietechniker*innen/ Ortopädieschuhmacher*innen angefertigt und vor der Entlassung zur Verfügung gestellt.

Bitte bringen Sie alle Unterlagen von Voruntersuchungen und bereits vorhandene Schuhversorgungen mit. Auch die Dokumentation Ihrer Blutzuckerwerte ist für uns interessant.

In der Regel dauert der Krankenhausaufenthalt 7 bis 14 Tage.

Nach der Anfertigung einer druckentlastenden Schuhversorgung können Sie Ihre Füße wieder normal belasten. Die Dauer der empfohlenen täglichen Belastung wird im Einzelfall festgelegt. Wenn die Wunden zum Zeitpunkt der Entlassung geschlossen sind, kann in der Regel eine normale Alltagsbelastung durchgeführt werden.

Eine spezielle Rehabilitationsmaßnahme ist nach dem stationären Aufenthalt in der Regel nicht erforderlich. Jedoch müssen Sie im Anschluss zu regelmäßigen Kontrolluntersuchungen bei Ihrem*r Hausärzt*in, um das Auftreten neuer Wunden an den Füßen zu verhindern. Allen Patient*innen, die bei uns stationär behandelt wurden, bieten wir eine Verlaufskontrolle nach sechs Monaten an. Dabei erfolgt nicht nur eine Beurteilung des Heilungsverlaufes, sondern auch eine erneute Kontrolle der Durchblutung und der Nervenfunktion.

Für Sie zum Download

Zertifiziertes Diabetisches Fußzentrum

Das Diabetische Fußzentrum ist von der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) als eine der wenigen stationären Behandlungseinrichtungen in Berlin für das Diabetische Fußsyndrom zertifiziert und anerkannt worden.

Mehr dazu: Deutsche Diabetes Gesellschaft


Kontaktperson
Kontaktperson

Ansprechpartner*innen

Porträt Dr. med. Torsten Heldmann
Dr. med. Torsten Heldmann
Leitender Angiologe
Leitender Angiologe

Dr. med. Torsten Heldmann

Leitung Angiologie und Diabetisches Fußzentrum
Facharzt für Innere Medizin und Angiologie
Schwerpunkte: Ultraschalldiagnostik, funktionelle Gefäßerkrankungen, konservative Therapie

Leitung Angiologie und Diabetisches Fußzentrum Facharzt für Innere Medizin und Angiologie Schwerpunkte: Ultraschalldiagnostik, funktionelle Gefäßerkrankungen, konservative Therapie
030 8955-3011030 8955-3011angiologie.martin-luther@jsd.de030 8955-3019030 8955-3019
Porträt Heiko Kritzel
Heiko Kritzel
Pflegerische Leitung
Pflegerische Leitung

Heiko Kritzel

Diabetesberater DDG, Wundexperte ICW

Diabetesberater DDG, Wundexperte ICW
030 8955-74533030 8955-74533heiko.kritzel@jsd.de030 8955-4532030 8955-4532

Sprechstunde, prästationär

Fußsprechstunde

Sprechstunden erfolgen nur nach telefonischer Voranmeldung.
Erreichbar Montag bis Freitag von 08:00 bis 16:00 Uhr

Terminvereinbarung

Sprechzeiten

Sprechstunden erfolgen nur nach Voranmeldung via Telefon oder E-Mail.

Kontakt

Außenansicht des Martin Luther Krankenhauses

Adresse

Martin Luther Krankenhaus | Diabetisches Fußzentrum
Caspar-Theyß-Straße 27-31
14193 Berlin

Telefon

030 8955-3011

Einweiser-Hotline:
030 8955-83265

Fax

030 8955-4554

Anfahrt

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