03.11.2020
Bundesweiter Aktionstag Suchtberatung
Corona wirkt sich auch auf Arbeit in der Wittenberger Beratungsstelle aus
Erstmalig findet am 4. November 2020 ein bundesweiter Aktionstag Suchtberatung unter dem Motto „Kommunal wertvoll!“ statt. „Wir freuen uns, dass so auf die Arbeit in den Suchtberatungsstellen des Landes aufmerksam gemacht wird“, sagt Christiane Markert, Fachliche Leiterin der Beratungsstelle für Abhängigkeitserkrankungen. Denn vor allem das laufende Jahr und die Corona-Pandemie habe die Mitarbeitenden vor eine schwere Aufgabe gestellt.
Wittenberg. 283 Klienten haben die Mitarbeiterinnen in der Wittenberger Suchtberatungsstelle im vergangenen Jahr betreut, mehr als die Hälfte von ihnen wegen eines Alkoholproblems. „Alkohol ist nach wie vor unser Suchtmittel Nummer 1 und stellt in der Altersgruppe von 28 bis 55 Jahren das größte Suchtpotenzial dar“, erklärt Christiane Markert.
Als einziger Ansprechpartner für Suchtprobleme im gesamten Landkreis haben die Mitarbeiterinnen alle Hände voll zu tun – nicht nur in der Hauptgeschäftsstelle in der Collegienstraße in Wittenberg, sondern auch in den Außenstellen in Jessen und Gräfenhainichen. „Persönliche Kontakte sind in der Beratungsarbeit das A und O – deshalb stellt die Corona-Pandemie für uns und unsere Klienten eine ganz besondere Herausforderung dar“, so die Leiterin. Die öffentliche Sprechzeit kann aufgrund der Infektionsgefahr derzeit nicht stattfinden, alle Termine müssen vorab telefonisch oder per Mail vereinbart werden. „Für manchen Klienten ist dies eine Hemmschwelle und wir verzeichnen schon jetzt eine höhere Rückfallquote als in den vergangenen Jahren.“
Christiane Markert begrüßt es deshalb, dass am 4. November 2020 unter der Schirmherrschaft der Drogenbeauftragten der Bundesregierung erstmals ein Aktionstag für die Suchtberatungsstellen stattfindet, der auf die prekäre finanzielle Situation der Beratungsstellen aufmerksam macht: „Der Bedarf an Beratungsgesprächen ist weiterhin sehr hoch, zeitweise können wir diesem nicht gerecht werden. Umso wichtiger ist es, dass die Zukunftssicherung der Suchtberatungsstellen weiterhin ewährleistet ist“, so Frau Markert.
Träger der Beratungsstelle in Wittenberg ist die Paul Gerhardt Diakonie Krankenhaus und Pflege GmbH, die Finanzierung erfolgt über den Landkreis und das Land Sachsen-Anhalt. „An dieser Stelle möchten wir beiden ein Dankeschön aussprechen, gleichzeitig aber auch appellieren, die Finanzierung der Beratungsstelle nicht weiter einzukürzen. Suchtkranke benötigen ein stabiles verlässliches Hilfesystem in der Umgebung. Suchtberatung braucht deshalb eine stabile, kostendeckende und verlässliche Finanzierung – wir hoffen hier weiterhin auf die gute Zusammenarbeit mit dem Land und dem Landkreis, so dass die stetig wachsenden Bedarfe nach Beratung von Suchtkranken finanziell abgesichert werden.“
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